Weiß jemand, wo man ein Auslesegerät herkriegt, das die Stelle findet, wo bei sportlichem Misserfolg der Wurm drin ist? Klar, Spielerausfälle erklären einiges, aber auch nicht alles. Es gab sie immer, und mitunter kamen dennoch Siege und Punkte zustande. Derzeit beim TTC aber nicht.
Die zweite Mannschaft musste zunächst wegen eines Personalengpasses das Spiel im Saarpokal Herren A gegen den TTC Wahlen-Niederlosheim/Losheim am See schenken: wie im Handwerk, da kriegt man momentan auch keinen auf die Baustelle.
Im Verbandsspiel vorigen Samstag traten sie dann beim TTV Orscholz in der 1. Bezirksklasse E mit nur fünf Mann an und unterlagen, da Brett eins und Brett drei fehlten, erwartungsgemäß hoch. Dieter Bachmann und Toni Bartz hatten im vorderen Paarkreuz gegen starke Gegner durchaus Siegchancen, ebenso das Doppel Günter Weber/Patrick Kallenborn. Zuletzt aber hat es nicht ganz gereicht. Der Ehrenpunkt für Saarwellingen ist ein Phantom; die Gastgeber hatten auch nur fünf Mann, so daß im hinteren Paarkreuz jeweils ein Punkt kampflos an den Gegner ging. Auch das noch!
Der ersten Mannschaft ging es nur unwesentlich besser. Vorigen Samstag musste sie sich nach starker Gegenwehr beim Meisterschaftsfavoriten der Bezirksliga C, der DJK Saarbrücken-Rastpfuhl, mit 4:9 geschlagen geben. In den Doppeln war nur unser Spitzendoppel Jörg Steinmetz/Jürgen Barra erfolgreich. Jürgen überzeugte dann auch in den Einzeln des vorderen Paarkreuzes noch einmal mit einem Sieg über Frank Leinenbach. Spieler des Abends war aber ganz sicher Hemme (Hans Jürgen Kullmann). Zwei bemerkenswerte Partien hat er gespielt, beide eine Augenweide und spannend wie ein Krimi. Nachdem er zunächst Simon Hilpert in der Verlängerung des Entscheidungssatzes hatte niederhalten können, drohte er in seinem zweiten Einzel im mittleren Paarkreuz klar zu unterliegen, bäumte sich auf und erzwang den Entscheidungssatz. Ja, und dann dachte er sich wohl: „Hab‘ ich den einen Simon geschlagen, so kann ich den anderen Simon auch schlagen, und spielte, als hätte ihm jemand die Handschellen abgenommen. Entfesselt, anders kann man das nicht nennen. Simon Simmet wehrte sich verzweifelt, hatte aber keine Chance mehr. Der begeisterte Applaus des Publikums galt Hemme, galt aber auch seinem Gegner und dem schönsten Spiel des Abends.
Eine Woche zuvor hatte es eine sehr schmerzhafte 7:9-Heimniederlage gegen den TTC Gersweiler II gegeben. Erfolge in den Doppeln von Jörg Steinmetz/Jürgen Barra und Christoph Bartz/Immo Meenken, Erfolge in den Einzeln durch Hans Jürgen Kullmann im mittleren Paarkreuz (zwei glatte Siege) und in den Einzeln des hinteren Paarkreuzes (zweimal Stefan Paul mit starker Leistung und einmal Immo Meenken), das waren sieben und dabei ist es geblieben, und mit sieben hängt man dann in der Kurve wie der sprichwörtliche „Schippensiebter“ beim Skat.
Wenn unsere Teams die jeweils höhere Klasse, in die sie vor zwei Jahren aufgestiegen sind, noch einmal halten wollen, dann muss in den nächsten Wochen was passieren: alle Mann an Bord kriegen, den Fehlercode finden und die Glücksfee versöhnen